Sitzung: 04.05.2011 2011/JHA/001
Allgemeines:
Die
Verwaltung informiert wie folgt:
Arbeitshilfe zur
Qualität der Erziehung, Bildung und Betreuung in Kindertages-stätten
Eine landesweite Arbeitsgruppe, bestehend
aus Vertretern der kommunalen Spitzenverbände, der beiden großen Kirchen und
der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege für die Trägerseite,
der Landeselternausschuss der Kindertagessstätten sowie das Bildungs- und
Jugendministeriums, haben zwischenzeitlich ihre Ergebnisse bzw. Empfehlungen
zur Qualitätsentwicklung in Kindertagesstätten im Rahmen einer Pressekonferenz
am 20.12.2010 offiziell vorgestellt.
Somit besteht auf Landesebene nunmehr ein
über alle Träger hinweg geltendes gemeinsames Verständnis von Qualität aufgrund
eines einheitlichen Kriterienkataloges. Bei der Umsetzung der Empfehlungen
werden die Einrichtungen durch die jeweiligen Fachberatungen unterstützt.
Darüber hinaus weist das Land Rheinland-Pfalz auf die Möglichkeit hin, in
begleitenden Teamfortbildungen des Landesfortbildungsprogramms die Anregungen
der Empfehlungen zu vertiefen.
Das Inhaltsverzeichnis der Arbeitshilfe ist unter dem Titel "Empfehlungen
zur Qualität der Erziehung, Bildung und Betreuung in Kindertagesstätten in
Rheinland-Pfalz" im Netz abrufbar:
http://kita.bildung-rp.de/Qualitaetsvereinbaru.501.0.html
Stichtagsbezogene
Standortbestimmung/ Versorgungsquote
Der Ausbau an Plätzen in Kindertagesstätten
für Kinder unter 3 Jahren wird im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes
Mayen-Koblenz bereits seit Jahren kontinuierlich vorangetrieben. Nach den
Planungsvorgaben der Bundesregierung soll bis 2013 die Versorgungsquote für
Kinder unter 3 Jahren auf mind. 35 % ausgebaut werden. Der Ausbau der Plätze
für Kinder unter 3 Jahren erfolgt sowohl in Form von Krippengruppen, in Gruppen
mit kleiner Altersmischung für Kinder von null bis drei Jahren, als auch in für
Zweijährige geöffnete Kindergartengruppen.
Die Versorgungsquote an KiTa-Plätzen für
Kinder unter 3 Jahren im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes
Mayen-Koblenz betrug nach der vom Jugendhilfeausschuss am 09.06.2010 verabschiedeten 13.Fortschreibung des
Kindertagesstätten-Bedarfsplans (für die Jahre 2010/2011) 20,32 %.
Ein zur Standortbestimmung vorgenommener
stichtagsbezogener Abgleich zum 31.12.2010 weist eine Versorgungsquote von 26,97 % aus. Unter Berücksichtigung
bereits bekannter Maßnahmen ist zeitnah eine Versorgungsquote von 33,30 % zu erreichen.
Bei Betrachtung der Struktur einzelner
Einrichtungen wird erkennbar, dass durch Umwandlungen von Gruppen in kleine
altersgemischte Gruppen bzw. in geöffnete Kindergartengruppen mit wenig Aufwand
weitere U-3-Plätze geschaffen werden können. Insbesondere in katholischen
Kindertagesstätten bestehen noch Ressourcen zur Schaffung von U-3-Plätzen.
Dadurch wird die Versorgungsquote im Bereich des Kreisjugendamtes weiter
erhöht. Diese Umwandlungen müssen aber vom Träger der Einrichtung gewollt sein
und beantragt werden.
Abschließend betrachtet kann aus der
stichtagsbezogenen Standortbestimmung und der Berücksichtigung bereits
bekannter Maßnahmen die Erkenntnis gewonnen werden, dass die avisierte
Versorgungsquote von mind. 35 % an KiTa-Plätzen für Kinder unter 3 Jahren im
Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes Mayen-Koblenz bis 2013 erreichbar
ist.
Hinzu kommt ein zwischenzeitlich gutes
Versorgungsangebot im Bereich der Kindertagespflege.
Die 14. Fortschreibung des
Kindertagesstättenbedarfsplans für die Jahre 2012 und 2013 wird im kommenden
Jahr zur Beschlussfassung gelangen.
Evaluation
„Zentrum für frühe Hilfen“
Zur
wissenschaftlichen Absicherung bzw. Evaluation des ambitionierten Projektes
Zentrum für frühe Hilfen hat die Verwaltung das Institut für sozialpädagogische
Forschung Mainz e. V. der Universität Mainz beauftragt.
Die Evaluation zielt darauf ab, das Projekt
optimal aufzustellen, damit die Fördermittel des Landkreises möglichst effektiv
für junge Eltern und Familien eingesetzt bzw. genutzt werden. Der Startschuss
zur Evaluation des Projektes wurde bereits am 21.09.2010 im
Mehrgenerationenhaus Mayen im Rahmen einer Auftaktveranstaltung (Workshop)
gegeben. Hieran nahmen 30 Fachpraktiker und Leitungskräfte u. a. aus den
Bereichen der Kindertagesstätten, Familienbildung sowie der Jugend- und
Gesundheitshilfe teil. Der zweite Workshop findet am 25.05.2011 statt. Wir
werden den Jugendhilfeausschuss in seiner Sitzung am 14.09.2011 über die
Ergebnisse der Evaluation informieren, um eine fundierte Grundlage für die
weitere Beschlussfassung zu gewährleisten.
Angebotssicherung
des Zentrums für ambulante Suchtkrankenhilfe
Auf Grundlage einer neuen Leistungs- und
Entgeltvereinbarung wird das Zentrum für ambulante Suchtkrankenhilfe qualitativ
als auch quantitativ seine bewährte Arbeit für Menschen mit Suchterkrankungen
und / oder suchtbedingten psychosozialen Problemen weiterführen können.
Darauf haben sich kürzlich die Vertreter des
Caritasverbandes Koblenz e. V. und die Kommunen der Versorgungsregion der
Städte Andernach, Koblenz, Mayen und der Landkreise Mayen-Koblenz sowie
Rhein-Lahn geeinigt. Der Caritasverband Koblenz e. V. hatte sich vor dem
Hintergrund weiter rückläufiger Kirchensteuereinnahmen an die mitfinanzierenden
Kommunen gewandt und nachvollziehbar deutlich gemacht, dass die weitere
Gewährleistung des Beratungsangebotes nur durch einen höheren kommunalen
Zuschussanteil aufrechterhalten werden kann.
Für den Landkreise entstehen hierdurch
jährliche Mehraufwendungen in Höhe von rd. 7.300 Euro. Die Mehraufwendungen
können ohne Erhöhung des Haushaltsansatzes realisiert werden, so dass keine
überplanmäßigen Aufwendungen erforderlich sind.
Jugendgruppenleiterschulung
Am 19.02.2011 führte das Kreisjugendamt in
enger Zusammenarbeit mit dem Jugendbüro Bendorf eine
Jugendgruppenleiterschulung durch. Die Schulung, die in Bendorf stattfand,
diente dazu vorhandene Rechtskenntnisse aufzufrischen um mehr Sicherheit bei
der Arbeit im Jugendtreff oder bei der Durchführung und Leitung von
Ferienaktionen zu erhalten.
Vornehmlich wurden Inhalte und Grenzen der
Aufsichtspflicht, die Verkehrssicherungspflicht sowie wesentliche Bestimmungen
zum Jugendschutzgesetz vermittelt.
An der gut besuchten Schulung nahmen insgesamt
22 ehrenamtlich tätige Jugendbetreuer teil.
Regionale Netzwerkkonferenz
Kinderschutz
Unter der Prämisse „Den Kinderschutz in
gemeinsamer Verantwortung stärken“, wurden die für die Region zuständigen
Netzwerkpartner aus den Bereichen der Gesundheitsfachdienste, der
Kindertagesstätten, der Schulen, der Beratungsstellen und der flankierenden
Partner wie Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte am 16.03.2011 in die
Bildungsstätte Marienland nach Schönstatt in Vallendar eingeladen.
Kindergesundheit für die Verbandsgemeinden
Rhens, Untermosel, Vallendar und die Stadt Bendorf
Ca. 100 Personen konnten begrüßt werden.
Sandra Menk, Leiterin der Servicestelle Kindesschutz des Landesamtes für
Soziales, Jugend und Versorgung informierte über die Besonderheiten des
Landesgesetzes zum Schutz von Kindeswohl und Kindergesundheit Rheinland-Pfalz
und den Stand der Umsetzung in Rheinland-Pfalz.
Nach einem Vortrag über die bisherigen
Entwicklungen zum Aufbau des Netzwerkes Kindesschutz und der Frühen Hilfen im
Landkreis Mayen-Koblenz durch die zuständige Netzwerkkoordinatorin, wurden den
Teilnehmern 5 verschiedene regionale Angebote der Elternberatung und
Elternunterstützung vorgestellt. In einem sog. Informationskarussell hatten die
Teilnehmer die Möglichkeit sich 3 dieser Angebote sowie deren Arbeits- und
Wirkungsweise fachlich näher erläutern zu lassen.
Fachtagung,
Integrationshilfen an Schulen
In Kooperation mit der ADD Koblenz
(Schulaufsicht) und dem Stadtjugendamt Koblenz führte das Kreisjugendamt am
05.04.2011 eine Fachtagung zum Thema „Integrationshilfe für beeinträchtige
Kinder an Schulen, mit dem Schwerpunkt Seelische Behinderung“ statt.
Inhaltlich ging es um die Vorstellung der
gemeinsam erarbeiteten Arbeitshilfe „Integrationshilfe an Schulen“, der
Verdeutlichung der rechtlichen Voraussetzungen Möglichkeiten und Grenzen des
Einsatzes von Integrationshelfern sowie um den Erfahrungsaustausch in der
praktischen Umsetzung von Integrationshilfen an der Schnittstelle von Schule
und Jugendhilfe. Den Fachvortrag hielt Dr. Marcus, Chefarzt der Kinder- und
Jugendpsychiatrie aus Trier zum Thema „Formen der häufigsten im Schulalltag
relevanten kinder- und jugendpsychiatrischen Störungsbilder“. Der Vortrag wurde
von allen Teilnehmern mit großem Interesse aufgenommen. In 5 Kleingruppen wurde
die Thematik vertieft und es bestand Gelegenheit zum interdisziplinären
Erfahrungsaustausch. Insgesamt nahmen ca. 100 Lehrkräfte, Integrationshelfer
und Fachkräfte von Jugend- und Sozialämtern an der Veranstaltung teil.
Der Vorsitzende weist auf die Auslage der
Broschüre Jugend in MYK 2011 hin.